37. Bibliotheksgespräch

37. Bibliotheksgespräch der Alexander-Haas-Bibliothek. „Untertauchen“ – Überlebensversuche jüdischer Menschen in Deutschland 1941-1945.
Seit rund 25 Jahren wird erforscht, wie Jüdinnen und Juden, die innerhalb NS-Deutschland die Flucht vor der Deportation wagten, die Shoa überleben konnten. Dies gelang oft nur mithilfe von mutigen nichtjüdischen Deutschen. Die Erlebnisse der Verfolgten auf ihrer Odyssee waren allerdings vielfältig. Als beispielsweise die 20-jährige Marie Simon Jalowicz 1942 in Berlin „untertauchte“, um der Deportation zu entkommen, gehörten Hilfe und Verrat, Solidarität und Erniedrigung zu ihren alltäglichen Erfahrungen im Untergrund. Sie überlebte und machte später in der DDR eine Universitätskarriere. Erst als über 70-Jährige hat sie ihre Geschichte erzählt, die 2014 durch ihren Sohn als Buch veröffentlicht wurde. Die Historikerin Beate Kosmala, bis 2014 Mitarbeiterin der Gedenkstätte „Stille Helden“ in Berlin und als Expertin für dieses Thema ausgewiesen, wird dieses Buch vorstellen.
Ganz anders verlief das „Untertauchen“ für Max Zwirn, den ersten Vorsitzenden der Jüdischen Nachkriegsgemeinde in Darmstadt. Seine tragische Biographie wurde von Thomas Lange aus archivalischen Quellen rekonstruiert. Er wird über die Ergebnisse seiner Recherchen berichten.

Literatur: Marie Jalowicz Simon: Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940-1945. Bearbeitet von Irene Stratenwerth und Hermann Simon. Mit einem Nachwort von Hermann Simon, Berlin 2014.
Leitung: Dr. Beate Kosmala, Berlin, und Dr. Thomas Lange, Darmstadt.

Die Veranstaltung findet im Seminarraum 2. Stock, Osteingang statt. Bitte klingeln bei Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Dienstag, 26.09.2017
18:00 Uhr – Eintritt frei.

Location:

Literaturhaus
Kasinostraße 3
64293 Darmstadt
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Veranstalter:

Alexander-Haas-Bibliothek