Im Rahmen der Artist-in-Science-Residence 2023 ist Louise Charlier zu Gast bei Kultur einer Digitalstadt (KeD) und kooperiert über sechs Wochen mit dem European Space Operations Center (ESOC).
Zum Abschluss ihrer Residence lädt KeD zum »Final View« in den LEW 1 ein. Die Eröffnung ist am 12.10.2023.
Louise Charlier (*1996, Belgien) ist bildende Künstlerin und Forscherin. Sie lebt und arbeitet in Brüssel. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Beobachtung des Weltraums, der für sie einen Experimentier- und Repräsentationsort zwischen Kunst, Wissenschaft und Fiktion darstellt.
Louise Charliers Arbeitsvorhaben während ihrer Residenz stellt das derzeitige Verständnis des Weltraums von Forscher:innen einer imaginären Zukunftsvision der Beziehung des Menschen zum All gegenüber. Ein zentrales Element ihres Projektes wird die interaktive, modulare Installation namens "Library of Spatial Imaginaries“ sein. Diese Bibliothek basiert u.a. auf Gesprächen mit den Forscher:innen des ESOC. Charlier ist daran interessiert, die Beziehung der Forscher:innen zum Weltraum und den Nutzen der von ihnen gesammelten wissenschaftlichen Daten für die Darstellung des Kosmos zu erforschen und in Frage zu stellen. Die Begegnungen und Gespräche bilden das Rohmaterial für ein Archiv aus Ton- und Bildmaterial, eine Bibliothek, die den Betrachtenden eine Tür zur räumlichen Vorstellungskraft der Forscher:innen öffnet und ihnen andere Perspektiven auf die Verbindungen zwischen der Erde und dem Weltraum vermittelt.
Weiterhin plant Louise Charlier eine Performance, die auf der Idee basiert, dass die Vielzahl der von Menschen seit den späten 1950er Jahren in den Orbit der Erde geschossenen Satelliten in naher Zukunft natürliche Bestandteile unseres Erdsystems werden könnten. In ihrer Performance reist die Künstlerin in ein zukünftiges Sonnensystem, in dem die um die Erde kreisenden Satelliten ein natürliches Ringsystem der Erde bilden, ähnlich den Kometen, Monden und Gesteinspartikeln in den Ringen des Saturns.