Mit einem spannenden US-Doppelpacket voll zartem, brüchigen Folk-Pop aus einem queeren Kosmos startet die GUTE STUBE in ihr Herbst-Winter-Programm. HAYFITZ und SARAH WALK sind schon seit einigen Monaten gemeinsam unterwegs in den USA und Europa und machen auf ihrer Tour in Darmstadts kuschligem Hinterhof-Kulturwohnzimmer Halt. Ganz bewusst steuern sie diese intime Bühne an, denn Intimität spielt in ihrer Musik eine tragende Rolle. HAYFITZ – aus Brooklyn stammend und aktuell auch in Berlin lebend – haucht seinem „Gentle Folk“ eine starke Verletztlichkeit ein, die gerade wegen ihrer strahlenden Zartheit eine Wucht ist. Da werden Akkorde organisch in die E-Gitarre gestreichelt oder gezupft und filigrane Gesangslinien flirren in einem matt-schimmernden Falsett-Ton darüber wie auf Schmetterlingsflügeln. Dabei packt HAYFITZ gerne auch heikle Themen an, die sich mit Gefühlslagen seiner queeren Identität beschäftigen.

Auf ähnlichen Pfaden unterwegs ist SARAH WALK aus L.A., doch klingt die Befassung mit den Herausforderungen ihrer queeren Identität und der Welt drumherum extrovertierter und mit einem starken Pop-Appeal. Auf ihrem soeben erschienenen zweiten Album „Another Me“ schwingt in ihrer warmen Alt-Stimme auch mancher Seitenhieb auf Patriarchales mit – etwa in der Folkpop-Perle „Unravel“, produziert von Leo Abrahams, der auch schon für Regina Spektor oder David Byrne arbeitete. Nicht nur hier sind die am Piano kreierten Indiepop-Perlen der Singer-Songwriterin angereichert mit schimmernden Synthesizer-Sounds und pulsieren auch mal flotter los. Dabei treten die beiden Soloacts live gerne auch gemeinsam in Aktion und bereichern einander mit ihren Stimmen, ihrer musikalischen Sensitivität – und nicht zuletzt mit einem locker sitzenden Humor.

Die "Gute Stube":
Die "Gute Stube" ist ein herzliches und trashiges Hinterhof-Kulturwohnzimmer im Darmstädter Hoffart-Theater. In den umgebauten Räumen einer ehemaligen Autowerkstatt sind einmal im Monat Künstler zu Gast, die dort inmitten einer gemütlichen Kulisse zwischen Ohrensessel, Sechziger-Jahre-Tapete und Stehlampe einen sehr intimen Auftrittsort genießen. Nischenkultur statt Großevent, kuschelig statt klotzig, lo-fi statt high-fi lautet die Losung an den charmanten Abenden mit beherzten Musikern, scharfzüngigen Jungautoren und amüsanten Klangwerkern. Das besondere und auf Einfachheit setzende Konzept jenseits des Mainstreams konnte schon jede Menge szenebekannte Musiker, internationale Acts oder Literaten anlocken und erfreut sich auch beim Publikum treuer Beliebtheit. Die Veranstaltungen beginnen stets um 20.15 Uhr direkt nach der Tagesschau, die zum Einstieg in den Abend auf einem Fernseher läuft.

Einlass ab 19.30 Uhr