Das Quintett ist die Fortführung des John Carter-Projektes der Berliner Saxophonistin Edith Steyer, welches mit Mitteln des Berliner Senates für ein Recherche-Projekt verwirklicht werden konnte. Der afro-amerikanische Klarinetten-Virtuose, Saxophonist und herausragende Komponist war ein Zeitgenosse Ornette Colemans und komponierte für verschiedene Besetzungen von Duo bis Quartett, Quintett und Oktett. In BELLS löst sich Edith Steyer etwas von der Musik Carters und schreibt eigene Kompositionen, die aber durchaus noch von seiner Klangsprache beeinflusst sind. Die weitestgehend bass-lose Formation ermöglicht es, dem typischen Jazz-Rhythmus des Swing zu entfliehen und den Rhythmus entweder offener zu gestalten (Carter hat oft mit verschiedenen Tempoangaben für seine Spieler gleichzeitig komponiert), nur mit Puls zu arbeiten, oder keinen Rhythmus zu haben und dem Schlagzeug eine andere Funktion zukommen zu lassen, d.h. eher als Klanggeber anstatt als Rhythmusgeber zu fungieren. Dementsprechend soll der Name „Bells“ (deutsch: Glocken) Assoziationen an Klänge erwecken, sowie an die konischen Enden der verschiedenen Holzblasinstrumente, die im englischen „bell“ heißen. Kompositorisch wechseln geschriebene Parts mit konzeptuellen Improvisationen ab, erweiterte Spieltechniken werden eingeführt und experimentiere mit der Tone-Clock-Theory, bzw. Zellen von 12-Ton-Reihen.
Location:
Jazzinstitut (Keller)Bessunger Straße 88d
64295 DarmstadtWeitere Events mit diesem Titel, in dieser Location, an diesem Datum anzeigen.
Veranstalter:
Jazzinstitut Darmstadt
