Als die Familie nach ihrer Flucht vor der Tuareg-Rebellion 1993 ins westafrikanische Niger zurückkehrte, schenkte sein Onkel dem jungen Goumar Almoctar eine Gitarre. Gegen den Willen seines Vaters schloss er sich einer Band an, in der er als jüngstes Mitglied den Spitznamen Bombino (in Anlehnung an italienisch Bambino, kleiner Junge) erhielt.
Den Namen hat er beibehalten, aber aus dem jungen Bombino ist inzwischen ein ganz großer geworden, der heute auf den Bühnen der Welt zu sehen ist – in diesem Jahr erstmals bei dem berühmten South by Southwest Music Festival in Texas: Ein begnadeter Musiker und Sänger, und vor allem ein virtuoser Gitarrist.
Auf natürlich anmutende Art und Weise verbindet der Nigerianer die traditionelle Musik der Tuareg mit Elementen aus Rock, Blues und Reggae. Im Rahmen der Reihe Weltenbummler ist Bombino am Dienstag, dem 25. Oktober, in der Centralstation zu Gast, wo er sein neues Album „Azel“ vorstellen wird. In Bombinos Muttersprache Tamashek hat „Azel“ drei Bedeutungen: Zunächst ist es der Name einer kleinen Wüstenstadt, nur ein paar Kilometer von Agadez entfernt, in der der Musiker aufgewachsen ist und wo die erste und bislang einzige Tuareg-Schule des Landes steht. Darüber hinaus bedeutet „Azel“ auch „Wurzel“ oder „Stamm“. Das Album reflektiert Bombinos einzigartigen Platz in der Tuareg-Musik: Er öffnet sich stets neuen künstlerischen Einflüssen, ohne die traditionellen musikalischen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Zu guter Letzt ist „Azel“ auch ein Slangwort in Tamashek, das ins amerikanische Englisch frei übersetzt etwa so viel wie „That’s my jam!“ bedeutet. Passend – denn insbesondere seine Live-Konzerte haben den Esprit und die Spielfreude einer Jam- Session.

Im Rahmen der Reihe "Weltenbummler".
Einlass ab 19:00 Uhr.