Proto-Pop, Synth, Kraut, Punk-Konzert.
Hildegard von Binge Drinking sind schwer zu fassen – gerade weil sie sich selbst widersprechen, ständig und überall. So auch auf und mit der neuen Vier-Song-EP „Tour de Farce“, die zum Auftakt der gleichnamigen Tour am 29. März 2018 auf dem Frankfurter Label Ichi Ichi erscheint. Ist das noch der breite, sphärische Synthesizer-Rock vom selbst betitelten, inzwischen ausverkauften Debütalbum? Um es kurz zu machen: Nein. Das hier ist dringender, drängender. Immer hart an der Drei-Minuten-Grenze. Statt Vocoder und dicken Keyboardflächen gibt es hier Sprechgesang und dünne, düstere Melodien. Klar, „Honni und Nonni“ (Jens Rachut) machen nach wie vor in Schlagzeug und Elektronik. Aber letztere klingt hier mehr nach DAF als nach Kraftwerk, gerade bei „Loom“. Weniger Kraut, mehr scharfe Kanten. Und statt weitem Raum („Space“) beklemmende Enge.