Selbst eine begnadete Songwriterin, fühlte sich Lisa Bassenge immer wieder von Melodien heimgesucht, die sie schon viele Jahre begleiten. Und plötzlich erkannte die Berliner Sängerin, dass sie sich vielleicht besser denn je im Fremden findet.
Der Albumtitel „Borrowed And Blue“ umreißt bereits das komplette Programm des Abends. „Blue“ die Stimmung der intimen Trio-Konstellation, in der das Timbre der Künstlerin mit entwaffnender Klarheit zur Geltung kommt, „Borrowed“ die Herkunft der Stücke und Lisa Bassenges Umgang mit ihnen. Dabei entreißt sie den Schöpfern nicht deren Originale oder „modernisiert“ schlichtweg in die Jahre gekommenen Standards. Nein, ganz still, auf sich selbst konzentriert und ungekünstelt singt eine große Sängerin diese Lieder. Obwohl keiner der Songs aus ihrer eigenen Feder stammt, verrät Lisa Bassenge ganz viel über sich selbst.
Entstanden ist das Album in Zusammenarbeit mit zwei international renommierten Musikergrößen: Dem dänischen, in Berlin lebenden Bassisten Andreas Lang und dem schwedischen Pianist Jacob Karlzon. Diese finden eine geradezu atemberaubende Balance aus solistischer Brillanz, die vor allem in Nuancen aufblitzt, und einer individuellen Zurückhaltung, die sich zu jedem einzelnen Zeitpunkt in den Dienst der Stimme stellt. Im bewussten Verzicht auf ein Schlagzeug vereinen sich Piano und Bass mit der Stimme zu einer Mischung aus Magie und Poesie.