Lesung und Gespräch mit Gretchen Dutschke

1968 – worauf wir stolz sein können

Unter den vielen Neuerscheinungen zum „50 Jahre 1968“ ist diese Bilanz eines gesellschaftlichen Aufbruchs gleichzeitig eine der persönlichsten und eine der kritischsten. Persönlich, weil nicht nur die Sicht der Autorin, sondern auch ihre von heutiger Warte aus bisweilen bizarren Erlebnisse zum Tragen kommen. Kritisch, weil sie, obwohl mitten im Geschehen, immer die zwar sympathisierende, aber eben auch distanzgeprägte Sicht auf eine dann doch „fremde“ Gesellschaft behält.
„Die Zeit hat uns geprägt, und wir haben die Zeit geprägt.“ Das schreibt die aus den USA stammende Gretchen Dutschke (*1942), Witwe der 68er-Ikone Rudi Dutschke, im Epilog ihres neuen Buches. Und: „Darauf können wir und all die Millionen Menschen in Deutschland, die etwas von dem damals Erreichten verstanden haben und ihr Leben frei, bewusst, auch kritisch gestalten, (...) stolz sein, stolz auf dieses Land...“
Harsche Kritik kommt immer von den Leuten, die alles, was mit der 68er-Bewegung zu tun hat, niedermachen möchten. Das ist falsch. Es ist rückblickend sehr viel bewegt worden und diese Befreiung vom verlogenen Mief der Adenauer-Ära hat letztlich für mehr lebendige Demokratie und weniger Gehorsams-Denken gesorgt. Es begann die aktive Aufarbeitung der NS-Zeit und die Aussöhnung mit den östlichen Nachbarländern, die besonders unter dem Krieg gelitten hatten. Für die Stellung der Frauen war diese Zeit ebenfalls prägend. So wurde ins Bewusstsein gerückt, dass die familiären Aufgaben partnerschaftlich geteilt werden und Frauen ein elementares Recht auf Bildung und gesellschaftliche Mitwirkung haben.
Über alle diese Facetten wird Gretchen Dutschke mit hr-iNFO Politik-Redakteurin Anne Baier sprechen.

Montag, 22.10.2018
20:00 Uhr
Eintrittspreis: 11,00 €, Ticket(s) kaufen

Location:

Bessunger Knabenschule (Halle)
Ludwigshöhstraße 42
64285 Darmstadt
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Veranstalter:

Bessunger Knabenschule