Nachtkonzert: Ernesto Molinari & Charlotte Hug

Die 72. Jahrestagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung beschäftigt sich mit der Neigung vieler heutiger Komponist/innen, ihr Schaffen in spezifischer Weise als Forschung- bzw. Erkenntnispraxis zu begreifen, um etwa neue Strategien der Klang- oder Formgestaltung, ungewöhnliche Darstellungen von Instrumenten, Körpern oder technischen Mitteln oder aber neue Möglichkeiten des künstlerischen Zusammenwirkens zu erproben.
Fast schon traditionell findet gegen Ende der Tagung ein Nachtkonzert im Gewölbekeller unter der Jazzinstitut statt. Zwei außergewöhnliche Künstler, die Schweizer Ernesto Molinari und Charlotte Hug sind dabei in Soloperformances und einer gemeinsamen Improvisation beim Konzertabschluss der diesjährigen Tagung zu Gast.
Ernesto Molinari spielt ein Solostück auf der CLEX, bei der eine mechatronische Steuerung für die Öffnung und Schließung der Klappen einer Klarinette betätigt wird. Diese Steuerung ermöglicht mit dem elektronischen Erfassen von Spielpositionen auch das Ansteuern von e-music-Geräten und damit neue
multimediale Anwendungen. Auf diese Weise erhält das Instrument eine interaktive Dimension, die klassischen Musikinstrumenten bislang unbekannt ist.
Die CLEX bietet Möglichkeiten instrumentalen Handelns an, die weit über ihre Bedeutung für Klarinettisten hinausgeht und sicher in naher Zukunft auch auf andere Instrumente übertragen wird.
Charlotte Hug spielt aus ihrer Performance "Navigating the Unknown in Between" ein Solo für Viola, Stimme und Son-Icons in Raumpartitur. Dabei entdeckt sie die Zonen im Dazwischen – zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Ohr und Auge. Räume im Dazwischen bergen Neuland für Kreation und Begegnungen. Im Kern von Hugs künstlerisch-musikalischer Arbeit sind die Son-Icons (Visual music). Diese, oft großformatigen Graphit- und Tuschzeichnungen sind einerseits autonome Kunstwerke, andererseits hat die Künstlerin mit ihnen
auch eine Kompositionsmethode entwickelt. Durch die szenische
Musikperformance in der beweglichen Raumpartitur werden auch für das Publikum immer neue „Sonic-Views“ erlebbar. Jede Performance ist einmalig. Das musikalische Resultat wird jedoch immer von der inneren Stringenz oder dem sinnlichen Magnet der Formensprache der Son-Icons geprägt und inspiriert.

Freitag, 06.04.2018
22:30 Uhr – Eintritt frei.

Location:

Jazzinstitut (Keller)
Bessunger Straße 88d
64295 Darmstadt
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Veranstalter:

Verein zur Foerderung des zeitgenoessischen Jazz in Darmstadt e.V.