Neuland Kammermusikfest - Pierrot Lunaire

Albertine Zehme, Sängerin, Rezitatorin und Stimmbildnerin formulierte im Jahre 1911 im Programmheft eines Rezitationsabends: „Ich fordre nicht Gedanken-, sondern Tonfreiheit! […] Um unsere Dichter, um unsere Komponisten mitzuteilen, brauchen wir beides, den Gesangs- wie auch den Sprachton. Die unablässige Arbeit nach dem Suchen der letzten Ausdrucks-Möglichkeiten für die künstlerischen Erlebnisse im Ton hat mich diese Notwendigkeit gelehrt.“ In ihrem Auftrag entstand 1912 Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ op. 21. Das Melodram mit 3 x 7 Gedichten wurde zu einem Schlüsselwerk der musikalischen Moderne. Schönberg schrieb 1916 an Ferruccio Busoni: „Ich habe weder einen Grundton, noch sonst einen Ton herausarbeiten müssen; ich durfte jeden der 12 Töne benutzen, mußte mich nicht in das Prokrustes-Bett einer motivischen Phrasierung zwingen, brauchte keine Abschlüsse, Abschnitte und Phrasenanfänge und -enden zu berücksichtigen.“ Und 1931 äußerte er gegenüber seinem Schüler Alexander Jemnitz: „Eines muss ich sofort und mit aller Entschiedenheit sagen: ›Pierrot lunaire‹ ist nicht zu singen! Gesangsmelodien müssen in einer ganz anderen Weise ausgewogen und gestaltet werden als Sprechmelodien. Sie würden das Werk vollkommen entstellen, wenn Sie es singen ließen, und jeder hätte recht, der sagte: so schreibt man nicht für Gesang!“ Die drei Teile von je sieben Gedichten hat Ferrucio Busoni als „lyrisch, tragisch und humoristisch“ charakterisiert.

Location:
Petrusgemeinde
Eichwiesenstr. 8
64285 Darmstadt

Freitag, 23.05.2025
22:00 Uhr
Eintrittspreis: 20,00 €, Ticket(s) kaufen

Location:

Petrusgemeinde

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Veranstalter:

Kammermusikfest Darmstadt e.V.