7. Revo-Café: Stonewall was a Riot! - CSD und institutionelle Gewalt.
"Gewalt und Repression gegen LGBTQ*+ nehmen zu. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns mit der Geschichte des CSDs und der queeren Bewegung und institutioneller Gewalt gegen Queers auseinandersetzen.
Dazu sprechen wir über den diesjährigen Darmstädter CSD, der von Diskussionen und Protesten in Bezug auf eine Vereinnahmung durch Institutionen wie der Polizei geprägt war. Außerdem zeigen wir die Doku "50 Jahre nach Stonewall" von 2019, die sich mit dem Impact der Unruhen in der New Yorker Christopher Street beschäftigt, auf die der CSD zurückgeht.
Anschließend laden wir zur Diskussion ein.
Zum Hintergrund:
In der Nacht des 28.06.1969 stürmten Kräfte der New Yorker-Polizei einen Hotspot der queeren Szene, das Stonewall Inn. Die dort verkehrenden und durch die Polizei bedrohten LGBTQ*+ setzten sich gegen die brutale Razzia zur Wehr und leiteten damit den tagelang andauernden Stonewall-Aufstand ein – die Geburtsstunde der modernen LGBTQ*+-Bewegung.
Jedes Jahr soll der Christopher Street Day (CSD) an diese historische Begebenheit erinnern. An verschiedenen Tagen gehen im Rahmen dieser Demonstrationsveranstaltung weltweit Queers und Allies auf die Straßen, um für die Rechte queerer Menschen zu kämpfen. Angesichts der weltweit zunehmenden Gewalt und Repression von Menschen, die nicht in cis-heteronormative Gesellschaftsstrukturen passen, hat das erneut eine besonders erschütternde Bedeutung erlangt.
Auf vielen CSDs scheint der politische Kampf heute dennoch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Sie sind nur noch große, bunte Parties und geben sich als Werbeflächen für Firmen und Konzerne hin, die sich an diesem Tag ein besonders weltoffenes Image verleihen möchten. Selbst die größeren CSDs, die sich immer noch als politisch begreifen, geben Institutionen wie der Polizei und Parteien, die historisch und bis heute maßgeblich an der Unterdrückung queerer Menschen beteiligt sind, eine Bühne. Die berechtigte Kritik daran wird leider oft übergangen oder sogar durch tendenziöse Berichterstattung und dergleichen mundtot gemacht. Ein Dialog wird so verhindert.
Kuchen dürfen gerne gespendet und neben antikapitalistischem Café der Zapatistas geschmaust werden.
Als Kneipenkulturort seit den 80ern wollen wir den Menschen und Themen Gehör verschaffen, die sonst überhört werden, in dem wir ihnen unsere Bühne geben. Neben politisch Interessierten freuen wir uns bisher Uninteressierte mit Genuss auf den Geschmack ihres politischen Bewusstseins zu bringen. Hierfür laden wir stets zum letzten Sonntag eines Monats zum Revo-Café in gemütlicher Runde mit Kuchen, Café, Tee und manchmal auch der ein oder anderen Überraschungsspezialität ein, Menschen und ihren Themen zu lauschen, zu diskutieren und neue Perspektiven zu verstehen.
Natürlich gibt es auch das sonstige Getränkeangebot."
Einlass ab 14:00 Uhr.
