Online-Vortrag des Fördervereins Liberale Synagoge: Süddeutsche-Journalist Ronen Steinke spricht übers brandaktuelle Thema „Terror gegen Juden. Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt“

Referent des Abends: Der renommierte, bundesweit bekannte Süddeutsche-Redakteur Ronen Steinke (Berlin), dessen vielbeachtete Fritz Bauer-Biografie für viel Aufsehen sorgte.

In Deutschland hat man sich an Zustände gewöhnt, an die man sich niemals gewöhnen darf: Jüdische Schulen müssen von Bewaffneten bewacht werden, jüdischer Gottesdienst findet unter Polizeischutz statt, Bedrohungen sind alltäglich. Der Staat hat zugelassen, dass es so weit kommt - durch eine Polizei, die diese Gefahr nicht effektiv abwehrt, sondern verwaltet; durch eine Justiz, die immer wieder beschönigt. Dabei haben der Antisemitismus und die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden eine lange, traurige Tradition: Es zieht sich eine Blutspur vom Erlanger Rabbiner-Mord von 1980 bis heute, den Anschlag auf die Hallenser Synagoge und anderswo. Und: Der Antisemitismus besitztt viele Gesichter in Deutschland – rechtsextrem, von links, aber auch bis tief in die bürgerlich-feinem gut gebildete und situierte Mitte hinein. Die aktuellen antisemitischen Angriffe, Hass-Parolen und Gewaltausbrüche islamistischer Gruppen in zahlreichen deutschen Städten, die Angriffe auf Jüdische Gotteshäuser zeigen aber auch, dass der islamistische Antisemitismus – wie schon 2014 – 2021 auf dem Vormarsch ist.
Autor Ronen Steinke, namhafter SZ-Journalist, Buchautor und Jurist, ist durch Deutschland gereist und erzählt von jüdischem Leben im Belagerungszustand. Er trifft Rabbinerinnen und Polizisten, konfrontiert Staatsschützer, Geheimdienstler und Minister mit dem Staatsversagen.

Coronabedingt als Online-Zoom-Vortrag
Voranmeldung erforderlich unter martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de, Teilnahme kostenlos.