Mano Le Tough taumelt als einer der vielschichtigsten Künstler des zeitgenössischen elektronischen Musikgeschehens zwischen den Welten. Der irische DJ schuf mit seinen beiden letzten LPs Popmusik, die sich den Mitteln des Clubs bedient oder wie er es simpel nennt: Cool Songs. Natürlich handelt es sich hierbei hauptsächlich um House und Techno, aber eben die gefühlsbetonte, warme Art, der sich auch Tale Of Us, John Talabot oder Axel Boman verschrieben haben. Nicht unbedingt der nächste Banger für die Peaktime, aber der perfekte Sound zum Teppichtanz im morgendlichen Wohnzimmer.
Während seine Alben kurz vor der vollendeten Dancefloor-Kompatibilität abbiegen, nehmen seine DJ-Sets vollen Kurs auf eklektische Tanzbarkeit. Jeder Mix gleicht einer synästhetischen Entdeckungsreise, die ungeahnte Tiefen offenbart: Dunkelblaue Synthie-Orgeln treffen auf handfeste Beats während über blühenden Frequenzfeldern langsam die Nacht hereinbricht. Punktuell mischt sich Niall Mannion`s Stimme in die Tracks, mal als prozessierter Effekt, aber immer öfter aber in wunderbar klaren, unaufgeregten Gesangsparts. Nur wenige DJs schaffen es so gekonnt, treibende Beats und atmosphärische Phasen in ein und dem gleichen Moment in solch vollkommener Symmetrie zu vereinen, so dass für nahezu niemanden Fragen offen bleiben.