Ein Hans-Schiebelhuth-Potpourri aus Texten & Porträt mit Peter Benz (Oberbürgermeister a.D.und Vorsitzender Darmstädter Förderkreis Kultur eV) und Dr.Fritz Deppert (Schriftsteller, Dichter, Lyriker). Beide sind hervorragende Kenner des Hans Schiebelhuthschen Oeuvres.
"Gedichtemachen ist mein authentischer Lebenausdruck", so lautete sein Credo: Der am 11. Oktober 1895 in Darmstadt geborene Schiebelhuth war bis zur Machtübertragung an die Nazis ein angesehener Lyriker, aber auch renommierter Essayist, der etwa die Darmstädter und ihren Datterich in überzeugender, heute noch Lesefreude vermittelnden Texten beschrieben hat. Wer wissen will, was Darmstädterei ist und wen die Datterich-Figuren darstellen, erfährt es am besten, wenn er diese Texte Schiebelhuths liest.
Er erkennt als einer der wenigen schon sehr früh den Ungeist des Nationalsozialismus. Die literarische Szene in Darmstadt während der Weimarer Zeit hat er unter anderem durch seine Aktivitäten in der „Dachstube“ mitgeprägt. Im deutschen Sprachraum bekannt machen ihn seine hoch gerühmten Übersetzungen des amerikanischen Schriftsteller Thomas Wolfe.
1944 stirbt er im US-Exil, wohin es ihn 1937 mit seiner Frau verschlug. Nach dem Krieg wird seine Asche nach Darmstadt gebracht und beigesetzt. Man verleiht ihm posthum 1945 den Büchner-Preis. Hans Schiebelhuth gehört zu den Autoren, die durch die Herrschaft der Nazis aus dem Bewusstsein verdrängt wurden und allgemein in Vergessenheit gerieten. Die Lesung soll ihn in Darmstadt wieder in Erinnerung bringen, zeigen, was für ein vielfältiges, bedeutendes Werk er geschaffen hat.