Fortsetzung der Veranstaltungsreihe „Vergessene Autoren“:

Gertrud Kolmar – Ich bin ein Kontinent
Eine musikalische Lesung
Auswahl und Lesung von MARTINA ROTH und JOHANNES CONEN, Gitarre

Gertrud Kolmar geb. als Gertrud Käthe Chodziesner, am 10. Dezember 1894 in Berlin. Das Pseudonym legte sie sich erst 1917 zu als sie mit ihrem ersten Band unter dem Titel "Gedichte" an die Öffentlichkeit trat. Nach der Schulzeit: Ausbildungs- und Studienreisen, sie lernte mehrere Sprachen, Examen als Sprachlehrerin in Französisch und Russisch und arbeitete als Erzieherin. Während des Ersten Weltkriegs war sie Dolmetscherin im Gefangenenlager Döberitz. 1928 kehrte Gertrud Kolmar zu ihren Eltern im Vorort Finkenkrug westlich von Spandau zurück. Ab Ende der 1920er-Jahre erschienen einzelne ihrer Gedichte in literarischen Zeitschriften und Anthologien und drei Gedichtbände. 1941 wurde Gertrud Kolmar von der deutschen Rüstungsindustrie zwangsverpflichtet. 1942 deportierten die Nazis den 80jährigen Vater nach Theresienstadt und brachten ihn dort 1943 um. Im selben Jahr wurde auch sie in Auschwitz ermordet.