Netzwerker mit Weitblick: Widerstand gegen die Nazis, wider den Judenhass, für ein weltoffenes Europa
Zwischen dem Besuch des indischen Nobelpreisträgers Tagore, den „Boxheimer Dokumenten“ und dem Fall Julius Goldstein bis zum zivilen Widerstands-Netzwerk 1933-1944
Referent: Martin Frenzel.
Zukunft braucht Erinnerung: Der letzte demokratische Innenminister Hessens vor der NS-Diktatur, Wilhelm Leuschner (1890-1944), galt als begnadeter Netzwerker, weltoffener, bekennender Europäer mit Weitblick: Im Blickpunkt stehen seine Weggefährt:innen Carlo Mierendorff, Theodor Haubach, Ludwig Schwamb, Käthe Kern, aber auch Hermann Maaß, seine Begegnung mit dem indischen Literaturnobelpreisträger Tagore, sein Eintreten gegen Judenhass, für den deutsch-jüdischen Professor Julius Goldstein, der in Darmstadt angefeindet wurde und nur dank Leuschners tatkräftiger Hilfe eine hauptamtliche Professur an der TH Darmstadt erhielt, seine Enthüllung der Blutpläne von Hessen („Boxheimer Dokumente“) und sein Wirken als Brückenbauer gerade auch am Beispiel des christlich-sozialen Gewerkschafter-Ehepaars Jakob Kaisers und Elfriede Kaiser-Nebgen. Leuschner wurde von den Nazis nach schwerer Folter am 29. September 1944 in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee ermordet.
Location:
DGB Haus an der Waldspirale
Friedberger Str. 25
Darmstadt-Nord, 3.Stock, im neuen Wilhelm-Leuschner-Saal.

